Großes mediales Händeklatschen zu Daddy Gs »DJ Kicks«-Album (k7/Soul Seduction). Nachdem das Wunderding endlich im Discman rotiert, bin ich erstaunt: schön, sehr schön, aber halt altbekannt. Mitt-80er- bis Mitt-90er-Stoff. Rare? – Ich meine, ob jetzt ein Remix ein bisschen mehr so oder so ist …? DSL, etwas Kids-kompatibel, funkig, o.k. Beim Reggae-Rework von »The Wall« klopft mir ein baumlanger Youngster auf die Schulter: »Ich dachte, über die 30 wäre man hier schon zu alt«, spöttelt er. »Die Musik ist ja auch in etwa so alt«, sage ich. »Stimmt«, meint er altklug. Daddy G., Star des Abends kraft der Publicity, setzt auf die Hits von annodazumal: z.B. die Palette der »Sleng Teng«-Riddim-Jockeys z.B., allerdings etwas unentschlossen aneinandergestoppelt. Ich meine, mit »No, No, No« und »Broader than Broadway« kann ja nicht viel schiefgehen. Die waren immer schon die letzten DJ-Geschütze an schlechten Abenden. Jedenfalls freute es mich dann, wieder einmal Frankie Cutlass‘ »Puerto Rico« zu hören. (Was macht Cutlass heute eigentlich?) Bei »Ring de Alarm« gehe ich dann raus in frische minus 10 Grad.
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