Licht gehören ja zu jenen paranoiden musikalischen Existenzen, die an jeder Straßenecke damit rechnen müssen, wegen ihren Unflätigkeiten verhaftet zu werden. Mit unnachahmlicher Besessenheit schmeißen sie ihre auf Tape gebannten Manifeste ins Publikum, ohne je auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, sich in die Niederungen einer CD-Produktion zu begeben. Die »musikalischen Überschwemmungen« (Bandinfo) dringen aus einem anderen Universum zu uns ein und fegen alles beiseite, was auch nur in irgendeiner Art und Weise musikalisch als relevant erscheinen könnte. Licht beherrschen eben den Gestus des großen Zerstörers. Klangbrecher wie »Schaff ihn raus hier« klingen wie verfaulte Nachgeburten von Scanners Abhörexperimeten. Mit Penetranz werden Niedlichkeiten wie »Omas Socken« ans Licht des Diskurses gezerrt, oder technischen Gerätschaften bemitleidet (siehe »Armer, armer Motor«). Jedenfalls nichts für zarte Gemüter. Nach letzten Informationen bereiten Teile des Licht-Kollektives ein Projekt namens »Gusch« vor, dass den dort zerstückelten Helden der Musikindustrie (Tocotronic, Blumfeld!) ein für alle mal klar machen wird, wo der Bartl den Most herholt, und Licht angeblich in Sachen Perversion locker an die Wand spielen wird.
Licht
damit das ein für alle mal klar ist
Eigenverlag: Sammy Obaya, Gestettengasse2a/8, A-1030 Wien
Text
Christian König
Veröffentlichung
31.08.1999
Schlagwörter
40
Eigenverlag: Sammy Obaya, Gestettengasse2a/8, A-1030 Wien
Imre Lichtenberger Bozoki











