Auf der Bühne: Hausinterne DJ-Routiniers die sich nun der paradoxen Situation gegenüber sehen, versuchen zu müssen dem Publikum das Warten verkürzen, das Warten auf die »richtigen« DJs. Two many DJs? Mit eineinhalbstündiger Verspätung betritt die Formation Soulwax die Bühne: Von da an ist alles nur noch pure Emotion. Musik die durch Haut und Hirn dringt, ich will tanzen, jetzt. Keine Angst vor dem Postmodernismus, hier ist die »dangerous dance music«, von der schon die 80er träumten und träumen, heute, wo sich ihre Stimmen unter die Tanzenden mischen, völlig hin und weg von diesem Bass. Zwischen Depeche Mode und Duran Duran schrauben die Brüber Dewaele an ihrem eigenen Mythos, drehen die Lautstärke immer höher, und um Interpretation und Bricolage tanzt eine Welt des Zitats: Wo der Rocker neben dem Elektrofreak groovt und der Schweiß auf dem Gesicht des Mädchens neben mir wirkt als würde sie weinen. Reminiszenzen treffen dröhnende Beats. Und die Zeit sampelt sich selbst und was ich morgen drüber schreibe hat absolut keine Bedeutung. Das Publikum tanzt, jetzt, hier, right now.
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