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Sounds of Liberation – Che

Schweinepriester Supermarkt. Während unter Härtlingen die rappende und riffende Kindergemeinschaft am heutigen Block verstanden wird, stürzen sich angewiderte mittelalte alte Männer ins Hemmunglosen-Revival. Die Rückkehr schlechter Manieren (Autoschlüsel mit Penisgoldkette, Anmachen durch vor die Füsse spucken), langer Haare, Turfs und Drogennächte, damals noch als satanisch identifizierte Heavy Rock Riffs. Degenerate Spirit of 76, be welcome!…

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Paul Poet
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05.03.2001

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Mama’s Gun – Erykah Badu

Texans do me! Sogar für Leute, für die alles auch nur aus der Randgruppe des R?n?B, Contemporary, Urban, whatever, Notflucht, Satansleid und Tod im Meer des schmooven Schlabberns meint, ja, für die gibt es Kompromißrettung. Miß Turban from Dallas gilt nicht umsonst als die neue Live-Queen schwarzer Musik und ihre letztjährige Interpretation des Jill Scott-Gassenhauers…

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Paul Poet
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05.03.2001

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Solitary Man – Johnny Cash

Der alte Mann verabschiedet sich. Natürlich ist das so von ihm nicht gesagt, sondern noch bleibt er wo er ist, obwohl es ihm zunehmend schwerer fällt. Atemlos klingt er manchmal. Eine andere Atemlosigkeit, die uns heimsucht, wenn wir seine Version von Nick Caves »Mercy Seat« hören. Und seine Stimme ist brüchig, nicht nur, wenn er,…

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Kriszta Room
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05.03.2001

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Never The Less – Avenue A

Positiv versifft. Der Mod-Mob, den man hinter Big Beat schon massiv vermutete, outet sich fett as phuck, nur trägt er Tuxedo statt Parker, fährt Aston Martin statt Rostmofa. Mit Wall of Sound-Act Ceasefire workte AA?s Kopf Mark Pember inkl. Kollegen Jason O?Brien und Derek Dahlarge bereits knackenden Oldie-Rock in frischeres Trackgewand. Die Bush-Remixe zeugten auch…

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Paul Poet
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05.03.2001

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Farmers Market – Stian Carstensen

Prägung durch osteuropäische Vorfahren, Roma- und russische Musik. Norwegische Jazzer um Stian Carstensen (acc, g, banjo, tamboura) wagen ein Hybrid mit bulgarischer Musik. Die Rechnung geht auf, wenngleich manchmal zu viele Zutaten den Brei verderben. Mit Bandmitglied Trifon Trifonov (sax) und Gastmusikern aus Bulgarien und Indien rast das Quintett durch Traditionals und auch ein bisschen…

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Alfred Pranzl
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05.03.2001

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Manufactur # 1 – Audio Researched Jazz

Audio Researched Jazz, das sind Werner Hasler (tp, samples), Hans-Peter Pfammatter (keys, samples), Urban Lienert (b, mix) und Marco Agovino (dr, samples), die ihrem Namen auf das Höchste entsprechen. Feine Grooves und Samples, durchzogen von abwechselnd schwebenden und konkreten Trompetentönen und Melodien. Musik, die sich irgendwo zwischen Jazz und Drum ?n? Bass ansiedeln läßt. »Audio…

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Veronika Mayer
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05.03.2001

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Rytmobile – Jan Cardell

Cardells Musikproduktion bewegt sich an der Grenzlinie zwischen traditioneller Aufführungspraxis und Installation. Für »Rytmobile« hat er aus verschiedenen Materialien wie Glas, Papiermachée, Metallen und Stahlteilen Skulpturen geschaffen, die mit einem von Lena Jison Sanner geschriebenen Computerprogramm gesteuert werden; Also eine Art organische »Crash Test Dummies«, die für ihn mit »tubedrums« und »cymbaltrees« Musik machen. Tracktitel…

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Heinrich Deisl
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05.03.2001

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Les Stances A Sophie – Art Ensemble Of Chicago

Schon auf dem 1995er Sampler »Universal Sounds Of America«, mit afronautischem Electronic (Free) Jazz aus den späten 60ern/frühen 70ern, war das Art Ensemble Of Chicago mit dem ungemein abgespacten und radikal funkifizierten Rare Killergroove- Track »Theme The Yoyo« aufgefallen. Mit »Les Stances A Sophie« liegt nun ihr lang verschollener, 1970 in Paris eingespielter Soundtrack zum…

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Didi Neidhart
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05.03.2001

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Sometimes Good Weather Follows Bad People – Califone

Die ehemaligen Red-Red-Meat-Leute werden mit ihrem heftigen Output auf dem eigenen Perishable Label langsam unheimlich. Das Mutterschiff der Nachfolgeprojekte ist ohne Zweifel Califone, deren zweite LP nun auch schon einige Zeit am Markt ist. Leider hat mein lieber Bruder alle RRM-Platten eingezogen, aber ich glaube Rutili und Hurley sind von der alten Mannschaft übriggeblieben; was…

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David Krispel
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05.03.2001

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The Opiates – Anywhen

Blue moods from Sweden with little help from Polish Orchestra. Arvo Pärtsches schweift introduktionsweise vorbei und schon gibt das Warschauer Orchester volle melodramatische Breitseite: ,»Am letzten Sommertag sind die Wolken weiß« singt Bandleader Thomas Feiner. Das Liebesglück ist ihm in »The Siren Songs« hold. Woher aber kommt diese schwelgerische Schwermut? Diese scheint den Nordländern eingebrannt:…

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Alfred Pranzl
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05.03.2001

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The Parlance Of Our Time – Elwood

Auch Slacker kalkulieren. Haarscharfe Kombination aus der Rotz- und Schmuddel-Gewitztheit Beckschen Heim-FolkHops und Everlasts zurückhaltender blueslastiger Beats. Dazu kommen durchgeschüttelter 70ies-MOR, Frat-Boy-Ulkigkeiten Richtung Bloodhound Gang und frühe Beastie Boys (» …should I push her in the bush …«) und der von Toploader gerade bekannt sonnige Sixties-Revisionismus. Der Mann ist aber kein Smiley-Shirts und Papphüte tragendes…

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Paul Poet
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05.03.2001

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A Fine Line – Don Byron

Klarinettist, Komponist und Arrangeur Don Byron setzt seine Tradition auf dieser Platte fort: Gegen Kategorisierung und Schubladendenken, ständige Neudefinition aller Musikrichtungen. Diesmal bearbeitete er Lieder von Bernstein, Schumann, Mancini, Puccini, Wonder u.a. Don Byron: » … the art of Arias and Lieder may have grown stronger than ever … I posethe question: is there an…

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Veronika Mayer
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05.03.2001

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Son – Albita

Der Albumtitel trifft die Sache ziemlich genau. Albita, seit 1993 kubanische Exilantin in Miami, macht auf »Son« zum Programm, was sie auf dem halben Dutzend Alben seit 1990 auch schon immer wieder getan hat: Son in einer zeitgemäßen Form arrangieren, ohne dass er zum Salsa wird – auch wenn es sich gelegentlich so anhört. Albitas…

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Hans Grausgruber
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05.03.2001

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»Tap Internal« – John Duncan

Für seine zweite Veröffentlichung für Touch (nach »Send«) ist John Duncan einmal mehr in die (Un-)Tiefen der menschlichen Psyche eingedrungen und positioniert die Koordinaten von »the beauty of sound« und »human evil« in einem bisher unerforschten Gebiet. Ähnlich wie z. B. auf »The Crackling« (zusammen mit Max Springer, Trente Oiseaux, 1996) geht Duncan der Frage…

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Heinrich Deisl
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05.03.2001

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Wish I Was In Heaven Sitting Down – R. L. Burnside

Die bisher üppigste Packung aus dem Hause Burnside setzt wie erwartet das Disco-Flair des Vorgängers nicht fort. Der alte Hase versteht es wieder einmal, auf seine einzigartige Weise, Neuland zu betreten. Wenngleich die Einarbeitung moderner Produktionstechniken den musikalischen Strom hier so »mellow« wie nie zuvor erscheinen lässt, ist doch der textliche Inhalt meist so »down«…

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David Krispel
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05.03.2001

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Aix Em Klemm – Aix Em Klemm

Glückliches Drone-Wölkchen. Eine spartanisch wavende Westerngitarre und zwei psychedelisch samtene Vokalausflüge unterbrechen kurz zur Interpunktion. Ansonsten das pure Brett Schöngeist, Klangtreiben, Gleichmut. Duettspiel der New Instrumentalism und Flauschesound-Spezialisten Bobby Donne (das dritte Bassrad von Labradford) sowie Texaner Adam Wiltzie (Stars of the Lid), der jüngst erst mit einem Meilenstein durch Zweitband Windsor of the Derby…

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Paul Poet
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05.03.2001

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Babel – Roger Doyle

Doyle’s 5-CD-Box »Babel« ist das Ergebnis einer mehr als 10-jährigen Arbeit an der Entwicklung eines musikalischen linguistischen Systems. Der Komponist Roger Doyle gilt als Irlands bedeutenster Exponent der Musique Concrete und arbeitete Zeit seines Lebens in sehr unterschiedlichen Bereichen zwischen abstrakter Elektro-Akkustik, Popularmusik und Theatermusik. Diese teilweise unvereinbar erscheinenden Stile veranlassten ihn Ende der 80er…

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Christian König
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05.03.2001

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The Dark Side Of The Moon (Das totgesagte Album) – Bullenterror

BULLENTERROR! Punk as fuck also? Mitnichten. Oder besser: Natürlich, aber eben unter ganz anderen Bedingungen. Jenen der außerhalb des institutionellen Kunstbetriebs agierenden Hamburger Akademie Isotrop nämlich. Ein knappes Dutzend VertreterInnen dieser Zunft (unter ihnen André Butzer, der seine Finger auch bei den Titankatzen mit im Spiel hat) lassen die Musik-Software ihrer Laptops mit Analog-Elektronik kollidieren,…

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Gerhard Stöger
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05.03.2001

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Time Trap Technik – The Advent

Saugeile Electro-Twist-Verrenkungen mit einer ordentlichen Portion Plasmaschleim an den Kabeln und Lötstellen der jeweiligen Maschinen. Sex wie auch die Wirkung von gewissen Drogen kann ja theoretisch und nach Uncle Bill Burroughs praktisch ganz simple durch einen kontrollierten Stromschlag ins entsprechende Hirn-Terrain simuliert werden. Wäre zumindest eine Alternative zum Batterielecken und der Suche nach Gott als…

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Didi Neidhart
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05.03.2001

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Music Is Okay – DJ Koze

Die alte Sache mit dem magischen Händchen (oder dem unerschöpflichen Fundus grandioser Ideen) – you either get it or you don’t. Stefan Kozalla got it. Definitv. Nicht nur als Musiker (Fischmob, Adolf Noise etc.) und DJ, der jeden Club umgehend in einen Ort ekstatischen Wahnsinns verwandeln kann, sondern vor allem auch als begnadeter und verspielter…

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Gerhard Stöger
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05.03.2001

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Brujerizmo – Brujeria

Here comes Sickness, mucho y brujo… Rechtsruppig machoides Anti-Korrektheitsgeballer, so sensibel wie eine Zweizentner-Faust mit Splits und Spikes im Rektum. Es gibt nichts Relativeres wie Humor. Es wurde schon oft angegriffen wenn Gwar als X-Cops, der musizierende Schlägerbullenchor, die Faszination brutal archaischer Konservativität orchestrierten. Nur hier spielt?s schwarzes Herz in Lateinamerika statt Dirty Harry, Todestrupps…

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Paul Poet
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05.03.2001

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Heartbreaker – Ryan Adams

Whiskeytown war die führende Band im Schrebergarten, den man »Alternative Country« nennt. Nach dem zumindest zwischenzeitigen Ende der Band, legt nun Sänger und einziges Whiskeytown-Langzeitmitglied Ryan Adams sein erstes Solowerk vor. Und der erste Song springt den Hörer gleich mit der Überschrift »Achtung Klassiker!« an, denn einen besseren Bob Dylan gibt es nur im Original,…

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G. Bus Schweiger
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05.03.2001

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Las Vegas Is Cursed – Sandy Dillon & Hector Zazou

Als altgedienter Electronic-Song-Programmierer, der alle Instrumente und Sounds selber – bis auf Gastbeiträge u. a. von Marc Ribot und Steve Bywater – einspielt, tappt Hector Zazou diesmal nicht in die Falle des Absehbaren. Ein Fluch liegt über Las Vegas und zudem findet er in Sandy Dillon eine kongeniale Vokalistin, die aufgrund ihrer extrem aufgekratzten und…

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Alfred Pranzl
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05.03.2001

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Fevers And Mirrors – Bright Eyes

Auf dem CD-Cover und der CD selbst ist ein kleines Spiegelchen angebracht. »Sieh dich an, wer bist du?!« soll es die potenziellen KäuferInnen vermutlich zum Grübeln anregen. Zumindest ist diese Interpretation angesichts der Songs des Albums durchaus angebracht, geht es doch um Fragen an das Ich, innere Verzweiflung, Depression – von wem eigentlich? Mastermind ist…

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Jutta Sommerbauer
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05.03.2001

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Der Regen, das Glas, das Lachen – Peter Ablinger

Das Klangforum Wien, mit 25 Instrumentalisten besetzt, führt das polymetrische Einton-Titelstück durch die Oktave und lässt das Werk derart zur All-Ton-Komposition aufblühen. In sechs gleichzeitig erklingenden Schichten wandelt sich der Sound allmählich von spröder Grobkörnigkeit zum dichter werdendem Rauschen. Nach 22 Minuten ist zwar noch nicht wirklich ein Rauschen zu vernehmen, die Überlagerungen haben allerdings…

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Alfred Pranzl
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05.03.2001

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Restructuring – Dieb 13

Dieb 13 in da mix, einmal er selbst und einmal als Remixer des Musikprotokolls ’99. Für den schlicht »formlos« betitelten Track kramt Dieter Kovacic wieder tief in den Archiven der Geräuschmusik, um sie mit drei Turntables zusammenzufügen. Vereinzelt tauchen bekannte Fragmente von anderen Platten auf, doch ehe man sich’s versieht, dröhnt der Feedback-Noise von losen…

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Heinrich Deisl
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05.03.2001

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Momentum 2 – The Law Of Refraction – Brennan/Coleman/Wolfarth/Zimmerlin

Brechung ist besser als als Reflektion. Refraktion heißt, eine zugeworfene Klangspende aufnehmen, transformieren und weitergeben. Wolf Brennan (pi), Gene Coleman (bcl), Christian Wolfahrth (dr) und Alfred Zimmerlin (vcello) machen das sehr strikt. Keine Jamsession also, sondern freie, gleichwohl durchdachte Improvisation, die in spröde, neue Komposition mündet. Das Quartett »formt eine Gestalt, keinen undifferenzierten Matsch«, weiß…

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Alfred Pranzl
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05.03.2001

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Movement A / Landscape – David Abir / Ashley Wales

Minimal Music feiert abgewandelt allerorten Auferstehung. Nur dass die repetitiven Sounds nunmehr raffinierter verpackt werden. David Abir bettet die Sounds der Cellistin Kirsten McCords und Vokalistin Rebecca Chamberlain sanft in eine Streicher-Armada, die vom linken in den rechten Stereokanal und zurück wabert. Weshalb »Movement A, Study 33« betörend seine beruhigende Wirkung tut. Nur dem ersten…

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Alfred Pranzl
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05.03.2001

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Strange Attitude – Benjamin Diamond

Stücke, die nach unzähligen Durchläufen noch unbeschadet glänzen, sind keine Alltäglichkeit. Stardusts 1998 veröffentlichtes »Music Sounds Better With You« fällt in diese Kategorie. Wir erinnern uns: French-House at it’s best, versehen mit einem geschickten Pop-Angebot in Form einer unwiderstehlichen Stimme. Zwei Jahre später hat diese Stimme ein Gesicht und einen Namen bekommen – Benjamin Diamond….

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Gerhard Stöger
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05.03.2001

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Das Bösze Salonorchester – Das Bösze Salonorchester

Delikatessen, glänzend interpretiert. Das siebenköpfige nach der Flötistin Cordula Bösze benannte Frauenensemble beauftragte KomponistInnen, gehobener Unterhaltungsmusik mit zeitgenössischem Tonsatz zu Leibe zu rücken. Themenvorgabe: Polka oder Walzer! Uraufgeführt wurden die Stücke bei den »Kulturspektakel« in der Stadtinitiative Wien und die erst 2000 produzierte Mini-CD versammelt wohl das Beste daraus. Katharina Klement dekonstruiert auch mittels deftigem…

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Alfred Pranzl
VERÖFFENTLICHUNG

05.03.2001

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