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Future Sound of London

The Isness, by Amorphous Androgynous

Artful/Musica

The Mello Hippo Disco Show. The Galaxial Pharmaceutical. Mit solchen Songtiteln weiß man schon, wohin der lysergschwangere Multicolortintenfisch abdampft. Während sich der Gutteil Britherrschaften aus der Generation Techno in der Frühpension breit macht und eifrig den 808 reanimiert, hat niemand gedacht, dass das Kultduo Garry Cobain und Brian Dougans so weit retour im Retroland geht. Kurz: Das krautrockende Stonehenge-Brülltheater Julian Copes, die LSD-bepampfte Kinderparty der Flaming Lips ist ein trocken Brot gegen diese bewusstseinserweiternde Innenraumbemalung durch die Zitatjahrzehnte. Madchester-Singalongs, Swami-gepimperter Brit-Pop-Raunz, Gong’sche Gruppenekstase für den Weltfrieden oder einfach nur die Instrumentalteile aus den Endloskonzerten der späten Doors zum meilenweiten Ambient-Gruppenspektakel ausgebreitet. Über eine Stunde Waten durch fünf Jahrzehnte Liedkultur für Friede-Freude-Eierkuchen – das kann Nerven kosten, wenn die George Harrisons Tablas von links überholen und man bloßfüßigen Krishna-Kids im Chordienst Bob Dylans an die Stoßstange rückt. Hat man den Überraschungseffekt und die Ekelfolgen hinter sich, erwartet ein begnadet absurde Überdosis an Y2K-Hippiedom. Wipeout for Peace! DIE Platte für den Pentagon. Und ja klar, danke für den Fisch!

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Text
Paul Poet

Veröffentlichung
04.08.2003

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